Pilzinfektionen (Mykosen) im Intimbereich
Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Pilzen, welche Scheide, Intimbereich und viele andere Körperstellen befallen können. Aber nur ca. 10 % dieser Arten rufen beim Menschen eine Infektion hervor. Meist handelt es sich dabei um Hefepilze (Candida). Diese befinden sich aber auch unter normalen Umständen auf der Haut und den Schleimhäuten, ohne dabei unsere Gesundheit zu beeinträchtigen. Erst wenn das körperliche Gleichgewicht durch innere oder äussere Faktoren gestört wird, können die Pilze eine Infektion verursachen.
In der Scheide herrscht gewöhnlich ein saures, erregerfeindliches Milieu, das vor Infektionen schützt. Dieses saure Milieu kann durch die Anwendung von Seifen und Duschgels beeinträchtigt werden, weshalb bei der Reinigung des äusseren Intimbereiches auf solche Produkte verzichtet werden sollte. Nur unter bestimmten Voraussetzungen können in die Scheide gelangten Pilze als Krankheitserreger wirken und einen Scheidenpilz verursachen. Feuchtwarmes Klima (Sauna, Hallenbad), erhöhter Zuckergehalt im Scheidensekret, Antibiotika, Abwehrschwäche, Schleimhautschädigungen und Geschlechtsverkehr können eine Infektion begünstigen. Ausserdem können die Erreger über eine Schmierinfektion (bei falscher Toilettenhygiene) vom Enddarm in die Scheide gelangen. Ein Scheidenpilz kann aber auch entstehen, wenn Menschen Textilien wie Badeanzüge, Unterwäsche oder Handtücher gemeinsam nutzen.
Scheidenpilz ist eine Pilzinfektion der Scheide, bei der sich die Scheidenschleimhaut entzündet. Die Symptome des Scheidenpilzes sind: Jucken, Brennen und flockiger weisser Ausfluss (typischerweise vor der Regelblutung).
Eine Kontrolle beim Frauenarzt oder bei der Frauenärztin gibt Aufschluss, ob es sich tatsächlich um eine Pilzinfektion handelt. Pilzinfektionen müssen konsequent mit Medikamenten (Antipilzmittel/Fungizide) behandelt werden. Wichtig ist ausserdem, dermatologische Hautwaschemulsionen und Hautpflegeprodukte zu verwenden, die das schützende Gleichgewicht der Haut unterstützen und wieder herstellen.
Bei Pilzbefall und zur Vorbeugung ist es sinnvoll, der äussere Intimbereich regelmässig und (nur!) mit geeigneten dermatologischen Produkten zu reinigen. Die Haut muss mit ausreichend pflegenden und rückfettenden Substanzen versorgt werden, um eine weitere Reizung zu verhindern und die Schutzfunktion der Haut zu erhalten oder wieder aufzubauen. Für diese Anforderungen wurden spezielle seifenfreie, rückfettende und pH¬-angepasste dermatologische Reinigungsprodukte entwickelt, die beim Arzt, in der Apotheke oder Drogerie erhältlich sind.
Vorbeugung
Mit diesen Tipps können Sie einem Scheidenpilz vorbeugen:
- Achten Sie auf eine regelmässige, aber keinesfalls übertriebene Intimhygiene. Schaumbäder und parfümierte Seifen schaden dem natürlichen Schutzmechanismus der Scheide.
- Keine Vaginalspülungen, denn diese können das Gleichgewicht des Scheidenmilieus gefährden.
- Wenn klares Wasser zur Intimhygiene nicht mehr ausreicht, verwenden Sie spezielle (seifenfreie, rückfettende) pH-angepasste dermatologische Reinigungsprodukte, die beim Arzt, in der Apotheke oder Drogerie erhältlich sind.
- Verzichten Sie auf eng anliegende, synthetische Kleidung.
- Verwenden Sie keine kunststoffbeschichteten Slip-Einlagen oder Binden.
- Achten Sie bei der Toilettenhygiene stets darauf, von vorne nach hinten zu wischen – niemals umgekehrt. So vermeiden Sie, dass Keime aus dem Darm zur Scheide gelangen.
- Bei trockener Haut an Schamlippen und Scheideneingang tragen Sie eine Fettsalbe auf, damit Pilze nicht so leicht in die Haut eindringen können.